Diese Seite ist meinen Katzen gewidmet, die zum Teil lange Jahre das Leben mit mir geteilt haben. Die mich mit ihrer Art zum Lachen oder auch mal mit ihren Streichen zum Fluchen brachten. Alle waren in ihrer Art und in ihrem Wesen grundverschieden und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, ist mir der Abschied von jeder Einzelnen sehr schwer gefallen.

Ich hoffe, sie haben es gut.......dort im Jenseits, das keiner von uns kennt, am anderen Ende der Regenbogenbrücke......

Die Geschichte über meine Wegbegleiter enthält einige Zeitsprünge. Das ergab sich zwangsläufig, weil das “Kommen” und “Gehen” im Laufe der Jahrzehnte nie chronologisch ablief, sondern von Mutter Natur gesteuert wurde....

Tifanny

Tiffanny, geb. Mai 1973, gest. September 1987

Tiffanny, meine erste eigene Katze, war die Tochter einer Hauskatze aus meiner Nachbarschaft. Obwohl ihre Mutter Freigang hatte und viel draussen lebte, war Tiffany doch die geborene Wohnungskatze. Sie war sehr verschmust und hatte ein ruhiges ausgeglichenes Wesen. Ihren Partner Schröder, der ein Jahr später zu uns kam, hat sie erzogen wie ihr eigenes Kind. Beide haben sich sehr gut vertragen und so manchen Streich gemeinsam ausgeheckt. Tiffanny war eine richtige ”Panzerknackerin”. Kein Türschloss war vor ihr sicher. Sie waren ein super eingespieltes Team: Sie hat die Schlösser geknackt, Schröder war dann für das ”Ausräumen und Verteilen” zuständig. In dieser Zeit mußte ich alle Schränke (auch die Kühlschränke) vor unerwünschten Besuchern mit Spezialschlössern vor Einbrüchen sichern.

Leider hat sich im dreizehnten Lebensjahr ein hartnäckiger Durchfall eingestellt, dessen Ursache damals kein Tierarzt und keine Klinik auf die Spur kam. Kein Medikament und keine Diät brachten einen langfristigen Erfolg und so mussten wir sie nach einem Jahr, nach dem sie uns buchstäblich fast verhungerte, obwohl sie noch sehr gut gefressen hatte, doch erlösen lassen.

Ich lebte damals mit Tiffanny in einer Wohngemeinschaft. Als ich plante, mich wieder auf ”eigene Füße” zu stellen, beschloss ich kurz vor dem Wohnungswechsel für Tiffanny eine Gesellschaft zu suchen. Ich musste ja arbeiten und sie wäre dann plötzlich ganz alleine gewesen. In der WG gab es mehrere Spielkameraden und die waren nun nicht mehr verfügbar. Ich fand einen bezaubernden rabenschwarzen Halbsiamesen. Seine Mutter war frühreif ausgebüchst und, von einem “Straßenkater” gedeckt, nach einigen Tagen wieder heimgekehrt. Ich taufte ihn Schröder, in Anlehnung an die Peanuts, die damals populär waren. Er war zunächst in der Katzengruppe unserer WG ein kleiner Despot, dem Tiffanny erstmal Manieren beibrachte. Aber die Zwei haben sich auf Anhieb gut verstanden und begleiteten mich auch in den Urlaub.

Schröder hing an mir wie eine richtige Klette und wenn er der Meinung war, dass ich ihn zu lange nicht beachtet hätte, strafte er mich unbarmherzig ab: Er pinkelte mir mit Vorliebe auf mein Kuschelkissen in meiner Sofaecke.

Wir standen uns gelegentlich feindlich gegenüber, aber mit seiner Art hat er mich immer wieder um seine Pfoten wickeln können. Ein Lieblingsspiel von ihm war das Apportieren. Allerdings machte er das ausschließlich mit Radieschen. Die klaute er sogar aus der Einkaufstasche. Weiß der Himmel woher diese Vorliebe stammte.

Schroeder

Schröder, geb. Februar 1974, gest. Oktober 1992

Manchmal waren die Radieschen scharf. Dann hing ihm die Zunge raus, wenn er mir seine “Beute” in die Hand gelegt hatte, aber er wollte unbedingt immer weiter damit spielen. Weintrauben liebte er auch sehr.....besonders, wenn sie abgepflückt einzeln auf meinem bunten Teppich verteilt waren. Man hat die Dinger auf Anhieb gar nicht sehen können und bemerkte diesen Scherz stets erst, wenn man mit den Schuhen an den glatten Böden der Wohnung kleben blieb. Das gab dann beim Gehen so ein charakteristisches “Schmatzgeräusch” und war auch ein Spielchen von ihm, das ich nicht so besonders gerne mochte......

Schröder hat mich fast neunzehn Jahre durch mein Leben begleitet. Im hohen Alter stellten sich schlechte Leberwerte, Diabetes und zum Schluss auch noch Blindheit ein. Außerdem trank er in den letzten Monaten sehr viel, aber sein Körper war nicht mehr fähig das Wasser zu speichern. Obwohl er sich auch nach der Erblindung noch sehr gut zurecht fand, haben wir ihn schließlich doch erlöst, denn zum Schluss versagten auch noch die Nieren ihren Dienst komplett. Schröder damals gehen zu lassen fiel mir unendlich schwer.

Nachdem Tiffanny uns verlassen hatte trauerte Schröder wochenlang seiner Freundin nach. Ich beschloss, ihm eine neue Gefährtin zu suchen und fand sie im Tierheim. Es war eine dreifarbige kleine Schönheit, eine Glückskatze, und erst kurze Zeit vorher dort abgegeben worden. Als sie zu mir kam war sie zirka 6 Monate alt. Ich habe sie Hexe getauft, denn das war sie im wahrsten Sinne des Wortes. Ein richtiger kleiner Feger, ein Wirbelwind, wie ich ihn vorher nie gekannt hatte.

Hexe

Hexe, geb. ca. Dezember 1986, gest. Mai 1990

Hexe war ein "Drogenjunky": Sie liebte Kunststoffe. Telefonkabel waren ihre große Leidenschaft. Sechs Mal war es die lange Zuleitungsschnur, vier Mal das Kabel am Hörer. Nachdem ich mal wieder den Störungsdienst zu mir einladen musste, kam zufällig ein Mitarbeiter, an den ich mich zwar nicht mehr erinnern konnte, er sich aber sehr wohl an die Katze. Er kam bereits zum zweiten Mal. Hexe begrüßte Besucher stets an der Wohnungstür und er trat ein mit den Worten: "Ach da ist ja wieder das liebe Kätzchen mit dem "Kunststoffmangel!"

Der gute Mann hatte zum Glück ein Einsehen mit meiner schwer erziehbaren Katze und baute zur Schonung meiner Nerven eine (damals) neumodische Anschlussdose ein, aus der man das Kabel herausziehen konnte. Er gab mir den Rat, beim Verlassen der Wohnung einfach das Telefon samt aller Kabel weg zu schließen, damit er nicht mehr so oft kommen muss. Gesagt, getan. Ich habe morgens, bevor ich zur Arbeit ging, das Telefon nebst aller Strippen ins Schlafzimmer verbannt und die Tür (ich schwöre) geschlossen. Bei meiner Rückkehr fand ich meine Katzen in Eintracht mit dem Telefon im Schlafzimmer auf dem Bett liegend vor. Meine kleine Hexe hatte einfach die Tür aufgemacht und die Sicherung meines Telefons löste sich damit buchstäblich in Luft auf.

In Zukunft musste ich abschließen. Nachdem ich eines Nachts sogar meine Wohnungstür offen stehend vorfand, wurde mir schlagartig klar, dass diese kleine "Hexe" es mühelos schaffte, sämtliche Türen, egal ob zum Ziehen oder Drücken, aufmachen konnte. Ich musste mich fortan selbst einschließen, denn ich wollte nicht Jedem freien Zutritt gestatten.

Hexe habe ich durch einen tragischen Unfall verloren. Während eines Krankenhausaufenthaltes wohnte eine Freundin bei mir und passte auf die Katzen auf. Am Tage meiner Entlassung war sie vor ihrem Dienstantritt in Eile und ich noch nicht daheim angekommen. Obwohl ich ihr ans Herz gelegt hatte, kein Fenster oder die Balkontür je in Kippstellung zu setzen, hat sie es an diesem Unglückstag doch getan und dabei wohl übersehen, dass Hexe noch auf dem Balkon war. Die kleine Katze fühlte sich ausgesperrt und so kam es, wie es kommen musste: Hexe hat sich beim Versuch ins Zimmer zu gelangen im Fensterspalt so schwer verletzt, dass sie, trotz sofortiger ärztlicher Hilfe, nach drei Stunden starb. Trotz ihrer Streiche hatte ich sie abgöttisch geliebt. Sie war in ihrem Wesen etwas ganz Besonderes und ich war sehr traurig, sie viel zu früh, und dann noch auf eine eigentlich vermeidbare Art, zu verlieren. 

Nochmal ein kleiner Zeitsprung zurück: Nachdem Hexe einige Wochen bei mir war, stellte sich heraus, dass ihre Spiele für Schröder zu anstrengend waren. Er mochte es eine Zeit lang, aber er wurde doch schon schneller müde. So schaute ich nach einem weiteren jungen Kätzchen, damit Hexe einen Partner zum Toben hatte, denn geschlafen hat sie stets angekuschelt an Schröders Seite.

Eine junge Frau brachte mir Lucy, die eigentlich viel zu früh von der Katzenmutter getrennt wurde. Wie mir die Frau sagte, wäre es angeblich eine Notlösung. Ihr Vermieter hat wohl Ärger gemacht, weil sie neben den Elterntieren nun auch noch so viel Nachwuchs hätte. Später kam mir der Verdacht, dass es sich bei dem Wurf vielleicht um einen ”Betriebsunfall” zwischen Geschwistern gehandelt haben könnte.

Lucy war ein Schmusekätzchen, was sich auf Anhieb sehr gut mit Hexe und auch Schröder verstanden hat. Er hat die Kleine “betuttelt”, als ob es seine eigene Tochter wäre. Nach dem Unfall von Hexe hatte ich aber wieder das Problem, dass auch Lucy mit ihren Spielanforderungen dem Schröder zu anstrengend wurde. So kam dann Nicky, meine erste rote Katze (auch aus dem Tierheim), zu uns.

Lucy1

Lucy, geb. Juni 1988, gest. Oktober 1999

Lucy hatte auch noch ein Problem mit ihrem Fell. Obwohl sie eindeutig eine Kurzhaarkatze war, musste ich sie möglichst täglich bürsten, denn ansonsten bildeten sich richtige ”Filzkissen” an den Flanken. Ich hatte ihr ehemaliges Frauchen gefragt, ob ein Elternteil zufällig ein Perser war, aber ihr war darüber nichts bekannt.

Lucy wurde leider nur elf Jahre alt. Im zehnten Lebensjahr entwickelte sich eine Niereninsuffizienz, die leider kein Tierarzt aufhalten konnte. Als sich eindeutig Schmerzen verbunden mit Blutungen einstellten, mussten wir schweren Herzens einer Erlösung zustimmen. Vielleicht war dies eine Folge davon, dass sie damals so verfrüht der mütterlichen Obhut entzogen wurde.

Nicky

Nicky, geb. ungefähr im Jahr 1987/88 , gest. April 2005

Nicky war, wie schon vorher unsere Hexe, ebenfalls eine sehr lebhafte Katze, die auch so manchen Streich auf Lager hatte. Sie kam aber sehr gut mit Lucy zurecht. Nachdem uns Schröder verlassen hatte, waren die beiden Mädchen ein unzertrennliches Paar, obwohl Nicky eindeutig die Chefin war. Trotzdem hatte ich manchmal das Gefühl, dass Nicky in Lucy auch eine Tochter sah, denn auch sie hat Lucy ”mütterlich” umhegt. Vielleicht lag es auch daran, dass Lucy ihr ganzes Leben lang relativ klein geblieben war.

Nicky hatte ich im Jahr 1991 aus dem Wuppertaler Tierheim geholt und man sagte mir damals, dass sie zirka 1 Jahr alt sein müßte. Das kann nie und nimmer gestimmt haben.....

Schon ab dem Jahr 2000, nach nur 9 Jahren bei mir, stellten sich vermehrt Krankheiten ein, die eigentlich nur ein altes Tier haben konnte. Ratlos haben wir noch Ergebnisse und Meinungen von verschiedenen Tierärzten eingeholt und diese befanden, dass Nicky zu diesem Zeitpunkt mindestens 18 Jahre alt sein müsste. Sie stellte zum Schluss das Fressen ein und zog sich immer mehr zurück. Wir konnten nichts weiter für sie tun, als sie von ihren Qualen zu erlösen. 

Nach Lucys Tod kamen 1999 schließlich noch Sissi und Oskar vom hiesigen Katzenschutzbund als Gesellschaft für Nicky zu mir.

Nicky-Oskar

Nicky und Oskar, unsere Rotblonden. Die Spüle in der Küche war immer ein bevorzugtes Plätzchen

Antritt zur Raubtierfütterung: Nicky, Oskar und Sissi.... angeordnet wie die Orgelpfeifen

Orgelpfeifen
Oskar-Sissi

Über Sissi und Oskar gibt es auf der Kastraten-Seite einen ausführlichen Bericht. Sie sind inzwischen nun auch schon bald elf Jahre alt, aber ich hoffe, dass sie gesund bleiben und wir noch viele Jahre mit ihnen teilen können......

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