Katzen hatten es mir schon immer angetan.
Schon als sehr kleines Kind hatte ich ein kleines Kätzchen von einem Nachbarn geschenkt bekommen. Aber leider sprach meine damalige „Regierung“ in Form meiner Eltern ein Machtwort und meine Mutter gab die Katze weg (an wen habe ich Zeit ihres Lebens nie aus ihr raus bekommen können). Es war damals ganz furchtbar für mich.
Ich bin zwar mit Hunden aufgewachsen, aber die waren nie so „süß und kuschelig“ in meinen Kinderaugen. Meinen ersten Kontakt zur Siamkatze hatte ich im Alter von sechs Jahren. Aber bitte lachen Sie jetzt nicht.....
Meine Eltern waren mit mir in den Film „Susi und Strolch“ gegangen. Vielleicht werden Einige von Ihnen diesen alten Zeichentrickfilm von Walt Disney kennen. Es war eigentlich eine Hundeliebesgeschichte, aber mir gefielen damals am Besten die beiden „Siam-Zicken“ Si und Am. Ich sehe sie heute noch vor meinen Augen mit ihren Masken. Sie hatten mich tief beeindruckt und ich kann mich erinnern, dass ich meinen Eltern Löcher in den Bauch gefragt hatte, was es mit diesen Katzen auf sich hat, denn ich kannte ja nur die „normalen“ Hauskatzen. Na ja, das ist inzwischen schon über 50 Jahre her.....

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Auf Schmusekurs mit großen Katzen,
im Berliner Zoo, 1954.

Größer und erwachsener werdend begleiteten mich weiterhin Hunde, Wellensittiche und später dann auch meine Pferde.
Anfang der 70er Jahre hatte ich (wie wohl viele von uns es erlebten) meine „wilden Jahre“ und wohnte zeitweilig in einer Wohngemeinschaft. Einige aus der Gemeinschaft hatten Katzen und Hunde und so kam auch ich 1973 endlich zu meiner ersten eigenen Katze. Aus einer Arztfamilie ist mit Tiffany ein grau getigertes Katzenmädchen bei mir eingezogen. Als ich ein Jahr später die WG verlies kam noch ein kleiner schwarzer Kater als Gesellschaft hinzu.

Ich hatte ihn Schröder getauft. Er stammte von einer reinrassigen Siam ab (mit tollem Stammbaum), die im zarten Alter von sechs Monaten ihren Besitzern während der ersten Rolligkeit durchgebrannt war. Sie hatte sich einen Kater von der Straße als ersten Liebhaber auserkoren und brachte später vier ganz reizende Babys zur Welt, die zwar allesamt schwarz waren, aber ansonsten die typischen Siammerkmale hatten. Sie waren schlank, sehr hochbeinig, mit dreieckigen kleinen Köpfen und gewaltigen Stimmen. Bis zum sechsten Monat hatte Schröder sogar noch blaue Augen, aber sie wechselten später zu einer wunderschönen Bernsteinfarbe. So hatte ich dann wenigstens einen „halben Siamesen“, der mich immerhin fast 19 Jahre durch mein Leben begleitet hat.

Im Laufe der langen Jahre kamen dann noch Hexe, Nicki und Lucy zu mir. Zu guter Letzt dann noch das Geschwisterpaar Sissi und Oskar. Hexe und Nicky habe ich aus dem Tierheim bekommen, Lucy wurde von einer jungen Frau aus einem Wurf abgegeben. Wie ich heute weiß, kam sie viel zu früh von der Mutter weg, aber damals hatte ich auch noch nicht so viel Erfahrung. Sissi und Oskar hatte ich 1999 vom hiesigen Katzenschutzbund übernommen. Meinen langjährigen Lebensbegleitern werde ich an anderer Stelle noch mehr Platz widmen.

Über all die Jahre hinweg hatte ich nur zwischendurch „Siamkontakt“. Freunde von mir hatten ein Geschwisterpärchen und ich war von diesen Beiden ganz begeistert. Aber ich wusste auch, dass ich irgend wann auch mal eine Siamkatze haben würde.
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Dieses Foto zeigt eine Siamkatze im Jahr 1982.

Sie gehörte Freunden von mir und wie man auf dem Bild gut erkennen kann, ist sie der heutigen Thaikatze sehr ähnlich

Meine Hauskatzen hatten schon lange ihren festen Platz an meiner Seite und darüber hatte ich meinen eigentlichen Traum schon fast aus den Augen verloren. Ausserdem hatte ich inzwischen auf einer Katzenausstellung eine Begegnung mit den heutigen Siamesen und (die Freunde der modernen Form mögen es mir verzeihen) dies waren nicht mehr die Katzen, die ich kannte und schon so lange heimlich liebte.
 

Bis schließlich 2005 der Zufall ins Spiel kam....

Eine Freundin hatte kurz hintereinander ihr beiden blauen Kater verloren. Ich wusste von ihr, dass sie vorher über dreissig Jahre lang Siamkatzen hatte, bevor sie einen Abstecher in die „BKH-Szene“ machte. Ich habe im Internet nachgeschaut, ob es nicht irgendwo ein kleines Siamkätzchen geben würde, welches meiner Freundin helfen könnte, über ihren Verlust hinweg zu kommen. Ich googelte im Netz nach den entsprechenden Seiten und da traf mich fast der Schlag:
Völlig unerwartet kamen da Bilder zum Vorschein, die „meine alte Siamkatze“ zeigten. Da gab es sie also doch noch und ich wurde neugierig......

Ich habe meiner Freundin eine Liste mit Namen in die Hand gedrückt, denn sie sollte natürlich ihren zukünftigen Schatz selbst aussuchen. Sie hat mir dann berichtet, dass sie einen Besuchstermin bei einer Züchterin ausgemacht hatte und ich fuhr mit (eigentlich nur mal zum Gucken).

An diesem Tag schlug das Schicksal zu, denn ich habe mich bei dem Besuch “infiziert” und mich sogleich für den nächsten Wurf angemeldet. Queen- und Quicky von Penski wurden im Mai 2005 geboren.
 

Da ja Oskar und Sissi inzwischen schon über sechs Jahre alt waren, beschloss ich zwei Kitten zu nehmen, damit der Abschied von den Geschwistern nicht so schwer für die Kleinen wird. Ich hatte wohl richtig entschieden, denn nach weniger als 45 Minuten war der erste Rundgang absolviert, inklusive Fressen, „Klöchen“ gehen und Kratzbaum austesten. Die Beiden bewegten sich, als ob sie schon immer hier gelebt hätten und sofort hatte man es sich bereits  auf dem Bett gemütlich gemacht. Oskar und Sissi wurden zunächst nur kurz zur Kenntnis genommen.
Ein weiterer Zufall führte dann dazu, dass bereits im Februar 2006 ein weiteres Schwesternpärchen zu uns kam: Greta- und Ginger von Twelve Oaks, geboren im November 2005.
Inzwischen ist aus den ersten Kontakten zu drei weiteren Züchterinnen schon Freundschaft geworden. Wenn es die Zeit erlaubt, treffen wir uns auf Ausstellungen. Aber auch so manches „ausserordentliche“ Treffen endet oft erst in den Morgenstunden. Katzenmüttern geht der Gesprächsstoff nie aus. Diese Drei sind in puncto Thaikatzen meine Ziehmütter.

Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen und Frau Penski, Frau Thurow und Frau Welland noch besonders dafür danken, dass sie mir stets mit Rat und Tat zur Seite standen, denn ohne sie hätte ich mich auch nie und nimmer, auf das Abenteuer Zucht eingelassen.

Inzwischen sind bei mir schon einige Kätzchen auf die Welt gekommen und die Meute hält mich fleissig auf Trab. Es ist wunderschön zu erleben, wie aus so kleinen weissen Mäusen (könnten sie frisch geboren wohl auch sein) im Lauf von nur wenigen Wochen bildschöne Katzen heran wachsen. Eine jede mit ihren ureigenen Eigenschaften und Merkmalen ausgestattet und doch immer wieder anders.

ABER EBEN EINE THAI.....

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